Buchliebe: Die Frankfurter Buchmesse Teil 2


19. Oktober 2018

 

Eigentlich bin ich kein Fan davon alleine zu verreisen oder wie in diesem Fall, alleine eine Buchmesse zu besuchen. Aber da ich mich bereits am Tag zuvor mit der wundervollen Isa als meine Begleitung glücklich schätzen konnte, war ich guter Dinge den Sonntag alleine durch die Hallen zu schlendern. Vor allem war ich ja auch hoch fokussiert und hatte einen genauen Plan und war voller Hoffnungen, einen etwas weniger besuchten Messetag zu erwarten. 

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Isa & Ofelia am Frankfurter Hbf (Bildquelle: privat)

Wie bereits erwähnt, war unser Abschied oscarreif und doch bittersüß! Einerseits war ich glücklich über die tolle gemeinsame Zeit die wir Dank der FBM verbringen konnten, zugleich war ich traurig über den Abschied. Da keine von uns weiß, wann wir uns wiedersehen werden... Doch nachdem ich Isa am Frankfurter Hbf verabschiedet hatte, platzte ich bereits vor Vorfreude und eilte so schnell ich konnte zu den Messehallen. Dank der guten S-Bahn Anbindung, dauerte es keine 10 min und ich stand schon wieder mitten im Getümmel.

 

Ich weiß nicht wieso,  aber ich hatte die kleine Hoffnung, dass der letzte Messetag nicht ganz so stark besucht wäre. Dass sich die meisten bereits auf den Heimweg machen würden. Doch Fehlanzeige! Es war gefühlt noch viel chaotischer als am Tag zuvor und mir wurde auch schnell klar wieso. An allen Ständen reihten sich dutzende Menschen in Schlangen auf und diesmal vor allem um Bücher zu kaufen. Viele Bücher! Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um mich der Maße nicht anzuschließen. Da ich genau wusste, welche Bücher ich definitiv mitnehmen würde. Doch ich hatte einen Plan! Und diesen durfte und wollte ich heute nicht verwerfen. Immerhin musste ich um 15 Uhr wieder am Hbf sein um mich dem Bahn-Chaos zu stellen.

Signierstunde mit Lea Coplin

Eigentlich wollte ich als erstes um 11 Uhr zur Signierstunde vonPoppy J. Anderson am Miles & Kapp Books stand. Doch als ich mich endlich durch die komplette Halle 3.0 durchgerungen hatte wurde ich schwer enttäuscht. Die Signierstunde wurde abgesagt! Schade.. Aber ich hatte keine Zeit lange zu trauern, da parallel die Signierstunde von Lea Coplin am dtv Stand stattfand. Zum Glück musste ich die Halle nicht wechseln! Wenn man sich das Bild so anschaut, hat sich mein Körpereinsatz doch gelohnt, oder nicht? 

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Lea Coplin & Ofelia (Bildquelle: privat)
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Lea Coplin signiert das Buch "Nichts zu verlieren. Außer uns." (Bildquelle: privat)

Das Treffen mit Lea Coplin war zwar sehr kurz, aber eine nette Erfahrung. Da ich ihr erstes Buch "Nichts ist gut. Ohne dich." noch nicht gelesen hatte, fragte ich, ob ich "Nichts zu verlieren. Außer uns." dennoch lese könne, ohne völlig verwirrt zu sein. Da bejahte sie und ich packte das frisch gekaufte und signierte Taschenbuch glücklich in meine Tasche. Check 1: Zumindest eine Signierstunde erfolgreich besucht. Als nächstes setzte ich mich erneut in die Selfpublishing Area und hörte Amy Baxter, Janine Witt und Markus Heitz gespannt zum Thema "BookTuberInnen treffen AutorInnen und Verlage" zu. Sie sprachen u.a. darüber, ob Sie sich Rezensionen durchlesen würden und ob die Meinungen der Leser Ihre Arbeit beeinflussen würde. Aber auch darüber, dass BookTuber eine große Hilfe sein können noch unbekannte Werke zu rezensieren und somit an Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Weltempfang: Standortbestimmung Feminismus

Auf den bevorstehenden Punkt auf meiner Liste freute ich mich besonders, "Weltempfang: Standort-bestimmung Feminismus".

 

Ich war tatsächlich überpünktlich als ich mich vor dem Podium auf eines der Loungehocker setzte. Es saßen auch bereits einige Messebesucher um mich herum, doch ich war mir nicht sicher, ob sie einfach glücklich über eine Sitzmöglichkeit waren oder ob sie tatsächlich aus Interesse zu dem kommenden Thema, so wie ich hier warteten. Als die Uhr endlich 14:00 Uhr anzeigt, schaute ich mich noch einmal um und musste  

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Standortbestimmung Feminismus (Bildquelle: privat)

mit erstaunen feststellen, dass dutzende Interessenten hinter mir standen. Es müssen mind. 30 Personen gewesen sein, die keinen Platz ergattert und sich dennoch dazu gestellt hatten. Ich war erstaunt und irgendwie stolz. Ich weiß auch nicht wieso. Ich war ja bisher leider noch überhaupt nicht aktiv geworden zu dem Thema. Außer, dass ich eine Frau bin mit der felsenfesten Überzeugung, dass Gleichberechtigung noch immer ein Riesen Thema und Problem darstellt und jede Art von Unterdrückung verabscheue. Aber dazu gehe ich ein anderes Mal tiefer ein.

Als Katrin Gottschalk, Moderatorin der Runde die drei Frauen vorstellte, hatten diese vier Frauen meine volle Aufmerksamkeit. Kübra Gümüsay (Journalisten und Aktivisten) erzählte von der  #Unteilbar Demonstration, die am Vortag mit 240.000 Leuten in Berlin stattfand. Sie erzählte wie wichtig es sei, zusammenzuhalten und die Gesellschaft nicht zu spalten. Außerdem sagte sie, wie schön es sei, dass Frauen ihre Ansprüche höher schrauben würden als noch vor einigen Jahren. Daraufhin entgegnete Heike-Melua Fendel (xxx), dass es nicht als "höherer Anspruch" eingestuft werden sollte, sondern als eine Selbstverständlichkeit. Eine Selbst-verständlichkeit, dass Frauen ein Recht auf eine gleiche Zahlung hätten, wie Männer. Das Recht auf die Zugänglichkeit hoher Positionen im Job, ohne dass extra eine Frauen-Quote eingeführt werden muss. Außerdem habe sie den Anschein, dass die Debatte in Deutschland herunter geschraubt werde, "uns ginge es ja gut". 

Ella TheBee, FBM, LOEWE Verlag
Ella TheBee, FBM19 (Bildquelle: privat)

Eine tolle Diskussion, die ich leider frühzeitig verlassen musste, weil ich noch an dem "Kaffeeklatsch mit YouTuberin Ella TheBee" teilnehmen wollte. Blöd nur, dass ich extra die Halle wechselte, um Ella TheBee aus 8m Entfernung abzulichten, ohne ein Wort zu verstehen.  Ich vermute mal, dass sie über ihr Buch "Nicht perfekt ist auch okay! Kaffeeklatsch mit Ella TheBee" sprach. Leider habe ich es in der Menge nicht länger als 5 Sekunden ausgehalten.


Zwei Tage Frankfurter Buchmesse

Ich muss sagen, dass ich mich dieses Jahr besonders auf die Buchmesse gefreut hatte, da ich zuletzt 2016 dort war. Und natürlich vor allem, weil ich endlich die liebe Isa wiedersehen durfte. Ein Wochenende unter Mädels und Büchern - was will man mehr?! Im Großen und ganzen, hatte mir die Buchmesse genauso viel Freude bereitet wie noch vor zwei Jahren. Nur hatte ich irgendwie verdrängt wie voll es werden konnte. Ich wusste zwar, dass die Messe gut besucht ist, aber es ist wirklich fast schon eine Zumutung. Würde man die Menschenmaßen verdrängen, ist die FBM ein super Ereignisse. Ein wahres Paradies für Buchliebhaber. Nur fällt es einem schwer die Zeit vor Ort zu genießen und sich länger mit einem Buch zu befassen. Zumindest ging es mir so. Für das nächste Mal, würde ich mir tatsächlich überlegen nicht bereits am Donnerstag anzureisen und die Maße an privaten Besuchern auszuweichen. /o.