03.10.2018 Meine imbd-Bewertung: 7/10
Als ich den Trailer u.a. mit Jane Fonda und Diane Keaton zum ersten Mal sah, wurde mir sofort klar "den Film muss ich sehen!". Vor allem, weil bereits in den ersten Sekunden die Worte "Christian Grey" und "Buchclub" fielen. Zwei Stichwörter die mich hellhörig machten. Abgesehen davon, dass ich die Trilogie im Jahre 2012 auf der New York Times Bestseller-Liste entdeckte und ziemlich schnell auf englisch verschlungen hatte, sind wir "The Booklettes" letztendlich auch eine Buchclub. Die darauffolgenden Minuten des Trailers mussten nicht mehr viel an Überzeugungsarbeit leisten.
Vier Frauen die seit vielen Jahren eine Leidenschaft teilen und sie gemeinsam ausüben, Bücher lesen. Jeden Monat sucht sich eine der Freundinnen ein neues Buch aus, welches sie parallel lesen und später darüber sprechen.
Das Geschehen startet mit der Buchauswahl von Vivian (Jane Fonda) die ihren Freundinnen "Fifty Shades of Grey" von E.L. James vorschlägt und geradezu aufzwängt. Keine der Damen ist besonders begeistert über die Auswahl und niemand außer Vivian glaubt daran, dass das Buch ihrem Alter und ihren Interessen entsprechen kann. Dennoch lassen sich die Damen auf das neue Abenteuer ein.
Im Laufe des Films tauchen die Zuschauer immer tiefer in die einzelnen Schicksale der Damen ein. Dabei wird schnell klar, jede der Frauen beginnt an ihrer aktuellen (Liebes-)Situation zu zweifeln. Ist es Zeit für Veränderungen? Ist eine Veränderung überhaupt noch möglich?
Als "Book Club"-Mitglied von "The Booklettes" bin ich natürlich mega happy über die Thematik! Wie schön, dass durch den Film das Lesen und auch die Idee hinter einem Leseclub den Zuschauern wieder näher gebracht wird. Gerade dieser Film zeigt deutlich, inwiefern eine gemeinsame Leidenschaft, eine Freundschaft prägen und Aufrecht erhalten kann. Darüber hinaus kann ein Buch den Leser durchaus wach schütteln. Denn auch hier sorgt der Roman bei allen vier Damen für neue Denkanstöße und schafft, dass alt verankerte Vorstellungen neu überdacht werden.
Natürlich gelingt die persönliche Umstellung nicht immer so schnell und einfach, wie es in dem Film dargestellt wird. Der Leser muss selbstverständlich offen und bereit für neue Gedanken sein und neue Einstellungen annehmen wollen. Doch es ist durchaus möglich, das ein Buch den Leser dazu verleiht bestimmte Dinge zu hinterfragen.
Mich freut es, wie schön unterhaltsam die Idee umgesetzt wurde. Auch wenn der Fokus auf die Bücher ziemlich schnell verfliegt. Was jedoch in meinem Augen durchaus Sinn macht.
Denn haben sich erst einmal vier Frauen zusammengesetzt, geht es in erste Linie nicht mehr unbedingt um das Buch selbst, sondern vor allem um den Austausch untereinander. Dieser Austausch ist deutlich erkennbar und "Fifty Shades of Grey" wurde eher als Auslöser für Veränderungen eingesetzt und nicht als lustiger Zeitvertreib. Zu guter Letzt möchte ich die vier Damen loben und bin überaus glücklich darüber, dass mit diesem Film versucht wird, vielen Frauen in ihrer, und jeder anderen Altersgruppe, die Augen zu öffnen. Denn nicht jedes Thema muss tabuisiert werden. /o.