Autor: Matthias Hammer
Verlag: GU mind & soul
Bewertung: 4 von 5 Sterne
Eine Rezension über ein Selbsthilfebuch zu verfassen ist nicht gerade einfach. Insbesondere, weil man ein Teil seiner Probleme öffentlich teilt. Denn wer kauft sich ein Selbsthilfebuch ohne es zu benötigen? Als ich vor dem Riesen Regal mit der Aufschrift "Ratgeber/Selbsthilfebücher" stand, war ich zunächst erstaunt, wie viele Bücher tatsächlich zu den unterschiedlichsten Problemen angeboten werden. Und dass ich nicht alleine vor dem Regal stand, zeigte mir, dass ich nicht alleine bin. Alleine mit dem Feind in meinem Kopf.
Bevor ich mich für "Der Feind in meinem Kopf: Stopp den inneren Kritiker" von Matthias Hammer entschieden hatte, hatte ich vorher natürlich dutzende andere Bücher durchgeblättert. Doch keines hatte mich auf Anhieb so überzeugt wie dieses.
Nicht nur das Cover und der Aufbau, sondern auch die Bilder und "Der große Test" haben mich zur Kasse bewegt. Doch der größte Pluspunkt war der Titel, denn dieser passte wie die Faust aufs Auge.
Denn niemand kann dir gefährlicher werden als dein innerer Feind, dein innerer Kritiker. Bevor ich das Buch gelesen habe, war meine innere Stimme besonders laut. Also entschied ich mich, etwas dagegen zu unternehmen. Sollte auch eure innere Stimme lauter und kritischer sein, als alle andere Stimmen um euch herum, solltet ihr Wissen: ihr seid nicht alleine und es muss nicht so bleiben. Das Buch lehrte mich, dass es fünf verschiedene Typ Feinde gibt: "Der innere Kritiker", "Der innere Antreiber", "Der Harmoniesüchtige" und "Der innere Vermeider". Ich merkte schnell, dass zwei Feinde bei mir besonders ausgeprägt waren und dies belegte auch "Der große Test".
Doch Matthias Hammer hilft nicht nur zu erkennen, welche Feinde in uns stecken. Er zeigt auch auf, welche Denkweise notwendig ist, um sich selbst nicht zu sabotieren. Zu lernen für sich selbst Mitgefühl zu empfinden und nachsichtig zu sein. Es werden auch reale Beispiele (laut Buch) aufgeführt von Menschen unterschiedlichsten Alters, Geschlechts und Privatlebens. Es führt dem Leser erneut vor Augen, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist und das die Stimmen im Kopf nicht anormal sind.
Laut Hammer, ist es jedoch nicht nur wichtig, seine inneren Feinde zu erkennen und sie zu bekämpfen. Viel wichtiger ist es sie zu inneren Freunden zu verwandeln. Um mit sich selbst im Reinen zu sein, ist es doch viel schöner, wenn die Stimmen im Kopf einem Mut zu sprechen und unterstützen. So sind die Hürden des Lebens doch viel einfach zu bewältigen. Oder nicht?
Ich möchte nicht sagen, dass das Buch Wunder bewirkt oder jedem die gleiche Bereicherung schenken wird, wie mir. Doch ich muss ehrlich gestehen, dass meine inneren Feinde sich viel seltener zu Wort melden. Und wenn es Mal wieder soweit ist, erinnere ich mich an die Worte von Matthias Hammer zurück und balle die Faust. /o.