Autor: Iona Grey
Verlag: Blanvalet Verlag
Bewertung: 3 von 5 Sterne
London, 1943. In einer zerbombten Kirche trifft die junge Engländerin Stella auf den US-amerikanischen Piloten Dan. Obwohl sie es nicht sollte, verliebt Stella sich Hals über Kopf in den charismatischen und hutaussehenden Soldaten. Sie verbringen romantische Stunden und Tage zusammen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es nicht richtig ist, dass sie sich treffen. Denn Stella ist verheiratet, wenn auch sehr unglücklich. Sie fasst die Entscheidung sich von ihrem Mann zu trennen, doch dann stürzt Dans Flugzeug ab und Stella rechnet mit dem Schlimmsten. Sie versucht sich mit ihrem Leben als Frau und Mutter zu arrangieren. Doch nach vielen Monaten steht Dan auf einmal vor ihrer Tür. Überwältigt von ihren Gefühlen möchte Stella ihren Mann verlassen, packt ihre Sachen und möchte gemeinsam mit ihrer Tochter und Dan ein neues Leben beginnen. Doch dazu wird es nie kommen.
London 2011. Die junge Sängerin Jess flieht eines Nachts vor ihrem gewalttätigen Freund und such Schutz in einem heruntergekommenen Haus mitten in London. Sie hat keine Familie, keine Freunde und vor allem keinen Ort wohin sie gehen kann. Da das Haus leer steht, bleibt sie zunächst dort. Dort entdeckt sie einen Brief von Dan an Stella in dem er sie bittet Kontakt mit ihm aufzunehmen. Der mittlerweile 90-jährige ist schwer krank und bevor er stirbt möchte er noch einmal von der Liebe seines Lebens hören. Bewegt von diesen Zeilen möchte Jess diesem alten Mann helfen, ohne jedoch zu wissen wie. Beim Durchstöbern des Hauses entdeckt sie eine Kiste mit alten Briefen. Alle aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Alle geschrieben von Dan an seine Stella. Jess taucht in diese einzigartige Liebesgeschichte ein und begibt sich auf die Suche nach Stella. Hilfe bekommt sie dabei von Will, einem jungen Nachlassverwalter, der Jess in dem alten Haus entdeckt und ihr helfen möchte. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise voller Liebe und Emotionen. Werden sie es schaffen Stella zu finden, und somit Dan seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen?
Beim lesen von "Als unsere Herzen fliegen lernten" muss ich zugeben, dass sich meine Meinung, gegenüber dem Buch, immer wieder schwankte. Die Geschichte von Stella und Dan war so wunderbar berührend und fesselnd. Als es um die beiden ging, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Man fieberte mit dem jungen Pärchen und hoffte so sehr, dass sie ein gemeinsames Leben genießen können. Doch leider kamen immer wieder die Passagen mit Jess und Will dazwischen. es ist eine wunderschöne Idee, dass sich die Geschichte so aufteilt. Dass sie in der Vergangenheit und der Gegenwart spielt. Aber meiner Meinung nach wurde zu sehr auf die eigenen Geschichten von Jess und Will eingegangen. Ja, beide haben ein hartes Leben hinter sich. Beide fühlen sich ungeliebt und missverstanden von der Welt. Aber so genau wollte ich das dann doch nicht wissen. Bei einigen Passagen hat sich die Erzählung einfach zu weit von dem Kern des Buches entfernt, nämlich von Stella und Dan.
Was mir auch weniger gefallen hat war, dass es oft plötzliche Wechsel gab, die einen überrumpelten. Gerade war man mitten in einer Situation und plötzlich machte die Geschichte einen Sprung oder die Sichtweise der Personen wurde plötzlich geändert. Dies empfand ich als störend beim lesen.
Alles in allem ist es aber ein wirklich schönes Buch das zeigt, dass Liebe etwas wunderbares ist, dass weder Zeit noch Raum beeinflussen kann. Wenn man einen Menschen wirklich liebt, dann liebt man ihn auch, wenn tausende Meilen zwischen einem selbst und der anderen Person liegen. Ich denke das Buch gibt auf jeden Fall Mut auf sein Herz zu hören und der Liebe zu folgen.