Quelle: Lovelybooks.de
Autorin: Jodi Picoult
Verlag: PIPER
Bewertung: 5 von 5 Sterne
In „Beim Leben meiner Schwester“ geht es um die 13-jährige Anna. Sie sucht Rechtsbeistand bei Campbell Alexander, denn sie möchte ihre Eltern verklagen. Anna wurde gezeugt, um als Knochenmark- und Stammzellspenderin für ihre totkranke Schwester Kate zu funkgieren. Kate wurde im Alter von 2 Jahren mit einer seltenen Form von Leukämie diagnostiziert und benötigt fortan neues Knochenmark und Stammzellen um am Leben gehalten zu werden. Da keiner in der Familie oder im näheren Freundeskreis als Spender in Frage kommt, entschließen sich Kate’s Eltern eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen, sodass das Kind genetisch die Voraussetzungen aufweist um als Spender für Kate in Frage zu kommen. Seitdem Anna auf der Welt ist, besteht ihr Leben aus Krankenhausaufenthalten, Arztbesuchen und vor allem darin, ihrer Schwester das Leben zu retten.
Als Anna ihrer Schwester eine Niere spenden soll, wird es dem Teenager zu viel. Sie möchte von nun an selbst über ihren Körper bestimmen. Also sucht sie Hilfe bei Campbell Alexander, den sie zunächst überzeugen muss sich ihrem Fall anzunehmen. Doch nachdem er die Geschichte des jungen Mädchens erfährt, entscheidet er sich dafür, diesen schwierigen Kampf mit ihr anzugehen, um endlich ihre Freiheit zu erlangen.
„Beim Leben meiner Schwester“ ist eins jener Bücher die den Leser nicht nur während des Lesens tief berühren, sondern auch noch lange nachdem die Letzte Seite gelesen wurde einen tief berührt. Wenn man alleine die Geschichte betrachtet ist klar, dass dies keine leichte Lektüre für Zwischendurch ist. Wenn man Jodi Picoults Roman liest wird man tief in die Welt von Anna gezogen, man versteht das junge Mädchen und fühlt mit ihr. Aber man lernt auch die Ansichten der anderen Charaktere kennen, denn das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Anna, Kate, Mutter Sarah, Vater Brian und dem Rechtsanwalt Campbell Alexander erzählt. So erlebt man die Geschichte aus ganz verschiedenen Sichten und hat das Gefühl die wahre Tiefe dahinter zu entdecken.
Es geht jedoch nicht nur um den Kampf den Anna führt. Auch wird man Zeuge davon, wie unterschiedlich ihre Eltern mit der Klage ihrer Tochter umgehen. Sara kann Annas Entscheidung in keiner Weise verstehen und fühlt sich verletzt, dass Anna Kates Leben vorsätzlich aufs Spiel setzt. Brian hingegen beginnt zu zweifeln, ob es ethisch richtig war Anna alleine für diesen Zweck gezeugt zu haben und sie durch diese Prozeduren hat gehen lassen.
Besonders ergreifend war das Ende. Nachdem Anna vor Gericht ihr Recht erkämpft hat, kommt auf einmal alles anders als gedacht. Zu Beginn des Buches steht ein kleiner Monolog aus der Jetztzeit. Man ist sich während des Lesens eigentlich sicher, aus wessen sich dieser Monolog geschrieben wurde, jedoch erfährt man erst ganz zum Schluss, welche der Schwestern diese Zeilen verfasste, und man ist sehr erstaunt.
Ein unglaubliches Buch, dass einen fesselt und nichtmehr los lässt. Ein Buch, das eigentlich mehr als 5 Sterne verdient hätte. Ein absolutes „Must-Read“.