Autorin: Nina George
Verlag: KNAUR Verlag
Bewertung: 5 von 5 Sternen
Wer noch nie in Frankreich war, schafft es zumindest sich mit jeder Zeile dort hin zu träumen. Man beginnt die Reise in Paris, mit der Hauptfigur Monsieur Perdu und dem Geheimnis seines "Lavendelzimmers", einem Raum, den er seit über 20 Jahren nicht mehr betreten konnte, weil die Erinnerung an seine verflossene Liebe, mit der er dort so schöne Zeiten erlebte, zu schmerzhaft war. Eines Tages will er der Nachbarin Möbel aus diesem Zimmer übergeben, und das soll sein Leben für immer verändern. Er findet in einem alten Tisch einen Brief seiner großen Liebe, die ihn auf eine Reise schickt- mit seinem Bücherschiff, und einigen unvorhergesehenen Gefährten, die jeder für sich sein Päckchen zu tragen hat und vor allem liebenswert skurril sind, z.B. ein Starautor mit Schreibblockade. Jetzt ist für sich selbst auf der Suche nach etwas.
George beschreibt in diesem Roman Frankreich so genau, dass der Leser denkt, er hätte wirklich jeden Strauch und jeden Hafen vor Augen. Die Landschaften, die Menschen, die Gerüche- fast schon sehnsüchtig werden die liebenswerten Eigenheiten mit einer enormen Leichtigkeit beschrieben, das berühmte "Laissez Faire" der Franzosen kommt sehr gut rüber.
Bei all den schönen Eindrücken, gibt es dennoch oft Momente, in denen der Leser automatisch über das eigene Leben reflektiert. Verpasste Gelegenheiten, Dinge, die man hätte sagen oder tun sollen, die einen noch Jahre später verfolgen. Das angenehme Leichte Lesegefühl überwiegt allerdings.
Eine schöne Überraschung waren am Ende des Buches die Kochrezepte mit Gerichten aus den Regionen, in die Monsieur Perdu reiste. So kann man sich ein Stück Frankreich in den Alltag mitnehmen.